Kurz nach dem gescheiterten Weltklimagipfel in Kopenhagen gibt es schon wieder einen neuen Skandal über Fehler und mangelnde wissenschaftliche Sorgfalt im 2007 veröffentlichten Bericht des UN-Klimarats IPCC. Nachdem bereits Ende 2009 umfangreiche Datenmanipulationen durch das UN-nahe Forschungszentrum an der britischen »East Anglia University« aufgedeckt worden waren, ergibt sich nun das Bild eines der schlimmsten Fälle wissenschaftlichen Betrugs in der neueren Geschichte.
Hochrangige Mitglieder des UN-Klimarats, offiziell Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderung (IPCC) genannt, waren gezwungen, einen schweren Fehler in dem IPCC-Bericht von 2007 einräumen. Dieser besagte Bericht hatte den Anstoß zu der weltweiten Kampagne zur Reduzierung »vom Menschen verursachter« CO2-Emissionen gegeben. In dem IPCC-Bericht von 2007 war zu lesen: »… die Gletscher in der Himalaya-Region schmelzen schneller ab als in allen anderen Regionen der Welt«. Da es sich um das höchste Gebirge der Welt handelt und ein Abschmelzen der Gletscher in Indien, China und ganz Asien zu massiven Überschwemmungen führen würde, wurde diese Prognose zum wichtigsten »Verkaufsargument« für die Pläne des IPCC. In dem IPCC-Bericht finden sich weitere schwerwiegende Fehler wie beispielsweise die Aussage, die »gesamte Gletscherfläche wird voraussichtlich bis zum Jahr 2035 von heute 500.000 auf 100.000 Quadratkilometer schrumpfen«. Tatsächlich bedecken die Himalaya-Gletscher aber nur eine Fläche von 33.000 Quadratkilometern. In dem Bericht findet sich eine Tabelle, wonach der Pindari-Gletscher von 1845 bis 1965 um 2.840 Meter zurückgegangen sei. Dann folgt ein Rechenfehler: Es heißt, das sei ein jährlicher Rückgang um 135,2 Meter, in Wirklichkeit sind es aber nur 23,5 Meter. Jetzt empören sich Wissenschaftler aus aller Welt gegen den IPCC-Bericht, der auch in anderen Bereichen wissenschaftliche Genauigkeit vermissen lasse.
Wie sich nun herausstellt, beruhte die Erklärung über die Gletscherschmelze im IPCC-Report nicht auf exakten Daten einer wissenschaftlichen Studie, sondern bezog sich auf einen vom WWF zitierten Zeitungsbericht. Der WWF zählt zu den aktivsten Verfechtern der Idee des Klimawandels.
Wie sich nun zeigt, fand sich die ursprüngliche Quelle für die IPCC-Erklärung in einem Bericht der britischen Zeitschrift New Scientist aus dem Jahr 1999, den der WWF beiläufig erwähnt hatte. Fred Pierce, der Autor des Beitrags in New Scientist, hatte damals geschrieben: »Dass diese Erklärung in den Bericht aufgenommen worden ist, hat viele Gletscherforscher empört. Sie hielten es für ungerechtfertigt. Der führende indische Glaziologe Vijay Raina schrieb im vergangenen November in einem von der indischen Regierung veröffentlichten Papier, es gebe keine Anzeichen für ein ›abnormes‹ Abschmelzen der Himalaya-Gletscher. Der indische Umweltminister Jairam Ramesh wirft dem IPCC ›Aktionismus‹ vor. Rajendra Pachauri schlägt zurück und bezeichnet den Bericht der indischen Regierung seinerseits als ›Voodoo-Wissenschaft‹, der ohne Begutachtung durch Experten veröffentlicht worden sei. Er fügt noch hinzu, sie hätten über „eine sehr klare Vorstellung davon, was im Himalaya passiert.« (1)
Derselbe Pachauri, der gemeinsam mit Al Gore den Nobelpreis erhalten hatte, war kürzlich schon einmal wegen erheblicher Interessenkonflikte im Zusammenhang mit seiner geschäftlichen Tätigkeit, bei der er von dem CO2-Klimawandel-Propaganda profitiert, in die Schusslinie geraten. (2)
Wie Pierce schreibt, hat der indische Glaziologe Syed Hasnain seine 1999 in einer an den Journalisten gerichtet E-Mail-Nachricht erstmals geäußerte Voraussage, alle Gletscher im zentralen und östlichen Himalaya würden bis 2035 verschwunden sein, in keinem einzigen von Experten begutachteten Artikel in einer wissenschaftlichen Zeitschrift wiederholt; er bezeichne die damalige Aussage heute als »spekulativ«.
Obwohl die vor zehn Jahren aufgestellte Behauptung nie wissenschaftlich bestätigt worden ist, wurde sie in den 2007 veröffentlichen Vierten Sachstandsbericht des IPCC aufgenommen. Dabei war sogar die Rede von allen Himalaya-Gletschern.
Nach der Veröffentlichung im New Scientist sah sich der IPCC zu der folgenden Erklärung genötigt, der Abschnitt bezöge sich »auf wenig fundierte Schätzungen der Geschwindigkeit der Schmelze und der Zeitangabe des völligen Verschwindens der Himalaya-Gletscher. Bei der Abfassung des besagten Abschnitts sind die eindeutige formulierten und etablierten Standards wissenschaftlicher Stichhaltigkeit, die das IPCC für die Aufnahme in einen Bericht gesetzt hat, außer Acht gelassen worden.«
Im IPCC-Bericht von 2007 über die Erderwärmung hieß es, die Himalaya-Gletscher wären bis 2035 abgeschmolzen – wofür es keinerlei wissenschaftliche Beweise gibt.
Das IPCC fügt hinzu: »Das IPCC bedauert, dass in diesen Fall die eindeutig festgelegten Verfahren vernachlässigt worden sind.« Doch in der Erklärung wird lediglich gefordert, die Standards der Qualitätskontrolle bei IPCC-Veröffentlichungen einzuhalten. »Wir bekräftigen unsere feste Absicht, diese Qualitätsstandards einzuhalten«, heißt es in der Erklärung. (3)
Ein Anzeichen dafür, wie defensiv die Stimmung beim IPCC derzeit ist, liefert eine Erklärung des stellvertretenden IPCC-Vorsitzenden Jean-Pascal van Ypersele: der Fehler ändere nichts an den überwältigen Beweisen für die Klimaerwärmung, für die hauptsächlich der Mensch verantwortlich zu machen sei. Gegenüber BBC News erklärte er: »Ich glaube nicht, dass ein einziger Fehler in einem mehr als 3.000 Seiten langen Bericht dessen Glaubwürdigkeit erschüttern kann.«
Ernsthafte Wissenschaftler sind da allerdings anderer Ansicht. Georg Kaser, Gletscherforscher von der Universität Innsbruck, der selbst führend für das IPCC tätig ist, hat den jüngsten Skandal, der allerdings die Glaubwürdigkeit des IPCC erheblich erschüttert, mit scharfen Worten verurteilt. Kaser erklärt, er habe bereits 2006, Monate vor Drucklegung des Berichts, vor der Zeitangabe von 2035 gewarnt. »Dieses [Datum] ist nicht nur ein bisschen falsch, sondern um Größenordnungen. Alle Verantwortlichen sind sich dieser Schwäche im Vierten Sachstandsbericht bewusst, alle wissen, dass hier Fehler gemacht worden sind. Hätte es nicht so viel Aufmerksamkeit darüber gegeben, hätten wir einfach gesagt: ›Beim nächsten Mal machen wir’s besser.‹ Es ist offensichtlich, dass die Arbeitsgruppe II neu besetzt werden muss.« (4)
Der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri hat sich persönlich nicht zu der Frage der Gletscher geäußert. Er scheint nach der Welle von Skandalen in der letzten Zeit angeschlagen. Bei einer Energiekonferenz in Dubai betonte er vor Kurzem: »Sie können die Wissenschaft nicht angreifen, also nehmen sie sich den Vorsitzenden vor. Aber sie können mir nichts anhaben. Ich bin die unsinkbare Molly Brown (!). Ich werde sogar noch viel höher schwimmen«, prahlte er im Guardian. Seine Worte klingen eher nach dem »Geist von Woodstock« von 1969, als nach einer Aussage eines weltweit führenden Klimaforschers.
http://info.kopp-verlag.de/news/neue-skandale-in-bezug-auf-die-ipcc-klimamafia.html
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